Manti ist ein Beobachter. Anfangs hält er sich immer gerne zurück und ist ein klein wenig schüchtern und beobachtet alles mit genügend Sicherheitsabstand. Egal ob beim Menschen oder anderen Pferden. Das mag wirklich kein typisches Verhalten für einen Hengst sein, aber unser schwarzer Noriker scheint wohl auch nicht so recht zu wissen, wie er sich als Hengst verhalten sollte; für uns macht ihn dass aber äußerst besonders und pflegeleicht. Er verträgt sich, wenn er aufgetaut ist, auch eigentlich mit allen anderen Pferden, die seinen Weg kreuzen. Ebenso wird er zu einem treuen Begleiter für den Reiter, wenn er die Schüchternheit abgelegt hat und Vertrauen gefasst hat. Manti ist ein wahrer Riesenteddybär, der so ziemlich alles mit sich lassen lässt, was einem in den Sinn kommt. Der schwarze Noriker schiebt gerne eine ruhige Kugel vor sich hin und hält nicht viel von Stress oder Eile. Er steht stundenlang still, lässt sich wochenlang putzen, wenn es sein muss und ist somit eines der umgänglichsten Pferde, aber vor allem der umgänglichste Hengst, den wir hier bei uns haben.
Diese Ruhe kommt aber nicht etwa daher, weil er faul wäre. Das ganz bestimmt nicht, denn der Noriker kann bei der Arbeit mit einer großen Menge an Elan und Energie immer wieder überzeugen und sorgte schon einige Male für große Augen, denn keiner würde unter diesem Teddybär-Look ein so sportliches Pferd erahnen. Diamant ist bei der Arbeit gerne bei der Sache und mehr als nur kooperativ, vor allem beim Fahren, seiner Paradedisziplin. Unter dem Sattel ist er zwar immer noch lebendiger als an der Hand, wiederum aber merklich weniger, als wenn er vor der Kutsche läuft. Der Hengst geht gleichermaßen im Ein-, Zwei- und Vierspänner. Im Einspänner wird er eher selten eingespannt, da er sich einfach mit anderen wohler fühlt. Man merkt ihm einfach an, dass das Fahren seine Leidenschaft ist und er bringt auch ziemlich viel Talent dafür mit. Stets offen für Neues, lernwillig und kooperativ. Er wäre vermutlich auch der ideale Partner um junge Pferde einzufahren und jungen Reitern den Einstieg ins Fahren zu ermöglichen und schmackhaft zu machen.
Was Stangen angeht, ist Manti im Grunde immer dabei. Abwechslung ist ihm immer Willkommen und Stangen gehören da wohl dazu. Bis zu einer Höhe von E-Niveau schafft er es auch ohne Probleme darüber zu setzten, zeigt sich dabei aber nicht unbedingt als ein wahrer Künstler. Lieber sind ihm einfach die Bodenstangen und Cavalettis, die man, wenn es nach ihm ginge, gerne ins Training einbauen kann.
In der Dressur ist der kluge Rappe eben ein Kaltblut. Er sieht eben nicht aus wie ein Warmblüter oder ein edler barocke Hengst; eben ein Noriker mit ein wenig leichtfüßigeren Beinchen, als man glauben mag, aber eben ein Kaltblut. Trotzdem läuft er ohne weiteres, eine A-Dressurprüfung und macht dort auch wirklich keine allzu schlechte Figur.
Seine Nervenstärke merkt man vor allem, wenn man mit Manti ins Gelände geht. Er geht sowohl unter dem Reiter, als auch eingespannt sicher und selbstbewusst jeden Weg, den man mit ihm einschlägt. Alleine fühlt er sich allerdings nicht ganz so sicher, aber erschrecken tut er sich trotzdem so gut wie nie. Man muss sich den Tag schon rot im Kalender anstreichen, wenn der Rappe mal einen Sidestep macht. In der Kutsche macht er im Gelände ebenso eine gute Figur. Sowohl bei einfachen gemütlichen Ausfahrten, als auch beim Training oder Turnierfahren. Was besonders Spaß macht ist im Winter mit dem Schlitten auszufahren.

Auf Turnieren spielt sich Manti zwar manchmal gerne auf und präsentiert sich bei jeder noch so kleinen Gelegenheit, aber im Grunde ist er total gelassen und alles andere als nervös. Er kennt das Hängerfahren genauso gut wie Fliegen, da er auch schon in den USA vorgestellt wurde. Solange man also mit seinem, irgendwie charmanten Gehabe, gut klar kommt und dem nicht so viel Aufmerksamkeit schenkt, ist er ein toller Partner, auch am Turnier. Sobald man in der Prüfung ist, ist er auch wieder ganz klar im Kopf und konzentriert sich auf seine Arbeit. Mit so viel Energie und Elan vor der Kutsche und der angenehmen Nervenstärke ist er immer wieder ein Garant für eine tolle Leistung.

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